Giardien beim Hund
Wenn dein Hund unter weichem Kot oder Durchfall leidet, können Giardien dahinterstecken. Diese Parasiten sind nämlich weitverbreitet und eine Infektion erfolgt schneller, als die meisten Tierhalter denken. Denn jeder 4. Hund ist mit Giardien infiziert.
Doch was genau ist eigentlich eine Giardiose? Wie erfolgt die Ansteckung und was kannst du tun, um die Parasiten bei deinem Vierbeiner wieder loszuwerden? All diesen Fragen gehen wir gemeinsam im folgenden Ratgeber auf den Grund.
Was sind Giardien (Giardia intestinalis)?
Um zu verstehen, warum Giardien (Giardia intestinalis) für deinen Hund nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich sein können, müssen wir natürlich erst einmal wissen, mit welchen Parasiten wir es hier zu haben. Giardien zählen zu den einzelligen Parasiten, die sich im Darm von Hunden (und anderen Tieren) breitmachen. Dort heften sie sich wie ein Saugnapf an die Darmzellen im Dünndarm. Diese Tatsache alleine kann bereits zu Irritationen im Darm führen. Denn die Einzeller stören die Funktion der Darmwand und können dadurch die Nährstoffaufnahme von Vitaminen und Mineralien behindern. Außerdem wird der Darm betroffener Hunde durch die Parasiten permanent gereizt und kann sogar ein Leaky-Gut-Syndrom nach sich ziehen. Dabei wird die Darmwand mit der Zeit porös. Dadurch können Stoffwechselgifte und Nahrungspartikel in den Blutkreislauf gelangen und Allergien sowie Unverträglichkeitsreaktionen beim Hund auslösen.
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, können die Einzeller noch weiteren Schaden anrichten. Giardien stehlen betroffenen Hunden nämlich Nährstoffe. Sie haben es vor allem auf Glucose, Fette und Aminosäuren abgesehen. Diese fehlen natürlich dann dem Hund und führen auf lange Sicht zur Mangelernährung. Denn einmal im Darm als sogenannte Zyste angekommen, fühlen sich die Einzeller pudelwohl. Dort teilt sich jede Zyste in zwei Trophozoiten, die sich wiederum ebenfalls durch Teilung vermehren. Und dieser Prozess kann je nach Nahrungsangebot ziemlich schnell gehen.
An welchen Symptomen kann man Giardien beim Hund erkennen?
Eines vorweg: Die Diagnose eines Giardienbefalls lässt sich beim Hund nicht alleine anhand der Symptome feststellen. Denn diese können auch mit anderen Darmparasiten oder Erkrankungen einhergehen:
• Weicher Kot
• Schleimiger Durchfall
• Süßlich riechender Kot
• Heller oder sogar grüner Kot
• Blutiger Durchfall
• Bauchschmerzen
• Gewichtsverlust
• Erbrechen
• Appetitlosigkeit
• Darmentzündungen
Warum haben nicht alle Vierbeiner Symptome?
Ob Vierbeiner nach einer Infektion an Symptomen leiden, entscheidet die Funktion ihres Immunsystems. Ist dieses stark genug, können viele Hunde den Parasitenbefall eigenständig eindämmen. Welpen, immungeschwächte Vierbeiner und Hunde mit chronischem Stress erkranken allerdings häufiger (und schwerer) und benötigen eine adäquate Behandlung.
Wie bekommen Hunde eine Giardiose?
Betroffene Hunde scheiden die Dauerform der Giardien (sogenannte Zysten) mit dem Kot aus. Da unsere Vierbeiner ihre Nase gerne überall hereinstecken und auch am Kot riechen, können sie sich auf diese Weise mit einer Giardiose infizieren. Es gibt jedoch noch weitere Möglichkeiten der Ansteckung. Die Zysten sind nämlich auch auf kontaminiertem Boden und Trinkwasser (z. B. Pfützen, Wasserschalen in Restaurants) zu finden. Auch der Kontakt zu betroffenen Artgenossen kann bereits ansteckend sein. Giardien können sich nämlich auch am Fell befinden. Schnüffelt dein Hund an dieser Stelle, kann er sich mit den Darmparasiten infizieren.
Gut zu wissen:
Die Zysten können auf feuchten Böden und in kalten Gewässern bis zu 3 Monate überleben
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Wie stellt der Tierarzt die Diagnose?
Wenn du bei deinem Hund Giardien vermutest, kann nur der Tierarzt oder Tierheilpraktiker eine Diagnose stellen. Denn nur eine Kotprobe gibt Aufschluss über den Parasitenbefall. Dazu musst du drei Tage lang den Kot deines Hundes einsammeln. Dieser wird in ein Labor geschickt und dort auf Giardien untersucht. Alternativ kann die Diagnose auch über einen Schnelltest erfolgen. Allerdings ist dieser nicht immer aussagekräftig. Da Giardien nicht mit jedem Kot ausgeschieden werden. Deswegen empfehlen Tierärzte auch oftmals den Sammelkot für eine verbindliche Diagnose.
Wie werden Hunde gegen Giardien behandelt?
Beim Tierarzt erhalten betroffene Hunde meist eine spezielle Wurmkur oder ein anderes chemisches Präparat (sogenannte Antiparasitika) gegen Darmparasiten. Allerdings berichten viele Halter, dass sie die Giardien bei ihrem Hund trotz aller Bemühungen und der vom Tierarzt verordneten Therapie nicht in den Griff bekommen und ihr Hund weiterhin unter Giardien leidet. Der Grund liegt oftmals im geschwächten Darm. Denn hier können sich die Einzeller rasch wieder ausbreiten und vermehren. Giardien sind nämlich nach einem Befall auch in deiner Wohnung und auf deinen Gassirouten zu finden. Hier kann sich dein Hund unmittelbar nach der Behandlung rasch wieder infizieren.
Tipp:
Ganzheitliche Tierärzte und Tierheilpraktiker empfehlen zur unterstützenden Behandlung von Giardien oftmals eine Kräuterbuttermilch. Diese wird einfach mit dem Futter verabreicht und schmeckt den meisten Hunden sehr gut.
Du benötigst:
• 500 ml Kefir oder Buttermilch (natur)
• 3 EL Oregano (getrocknet)
• 3 EL Thymian (getrocknet)
• 3 EL Majoran (getrocknet)
So geht es:
Mische die Kräuter mit dem Kefir/Buttermilch und lasse die Mischung für 24 Stunden im Kühlschrank ziehen. Hier hält sie sich einige Tage. Du kannst deinem Hund ca. 1 EL pro 10 kg Körpergewicht zweimal täglich ins Futter mischen. Beginne anfangs mit einer geringeren Dosierung und steigere diese langsam. Die Anwendung erfolgt kurweise für maximal 3 Wochen.
Was kannst du noch gegen Giardien bei deinem Hund tun?
Um die Giardien bei deinem Hund nachhaltig loszuwerden, stehen Hygienemaßnahmen an oberster Stelle. Auch wenn du bereits beim Lesen Schweißausbrüche bekommst: In den nächsten Tagen und Wochen sollte Hygiene auf deiner Prioritätenliste ganz weit oben angesiedelt sein. Denn nur wenn du die gesamte Umgebung gründlich reinigst, kannst du deinen Hund vor einer erneuten Ansteckung zu Hause bewahren. Dazu zählen neben den Böden auch die Polstermöbel, Hundebetten, Spielsachen, Futter- und Wassernäpfe sowie alles, was mit deinem Vierbeiner in Kontakt kommt. Zugegeben, in der heutigen Zeit stellt das tägliche Saugen, Putzen und Waschen eine enorme Herausforderung dar. Doch ohne diese grundlegenden Hygienemaßnahmen kann sich dein Hund rasch wieder anstecken.
Die Hygiene im eigenen Haus mag trotz der vielen Arbeit noch mehr oder weniger umsetzbar sein. Doch deinen Garten und deine Gassirouten kannst du schlecht saugen und putzen. Umso wichtiger ist eine starke Darmflora für deinen Vierbeiner. Denn wie du weißt, bietet ein starker Darm die beste Basis gegen einen Parasitenbefall. Ein Darmpulver für Hunde mit hochwertigen Probiotika und Präbiotika kann das natürliche Darmmilieu unterstützen. Dieses kannst du auch im Rahmen einer Darmsanierung nach der Anwendung einer chemischen Therapie (Wurmkur oder andere Antiparasitika) einsetzen.
Wenn dein Hund an Giardien leidet, solltest du vorübergehend alle Kohlenhydrate vom Speiseplan streichen. Diese dienen den Einzellern nämlich als Nahrungsgrundlage und helfen ihnen bei der Vermehrung. Vor allem Trockenfutter ist während der Behandlung einer Giardien-Infektion nicht geeignet, da hier große Mengen an Kohlenhydraten enthalten sind. Verwende stattdessen lieber kohlenhydratfreies Nassfutter oder koche selbst für deine Fellnase.
Achtung: Auch viele Hundeleckerchen enthalten versteckte Kohlenhydrate. Greife deshalb lieber auf natürliche Snacks für Hunde zurück.
Kann man Giardien vorbeugen?
Giardien komplett vorzubeugen ist nicht leicht, aber machbar. Dies erfordert allerdings regelmäßige Hygienemaßnahmen, eine ausgewogene Darmflora und in vielen Fällen eine Ernährungsumstellung.
Wenn du grundsätzlich darauf achtest, dass die Ernährung deines Hundes auch nach der Therapie nicht zu viele Kohlenhydrate enthält, hast du bereits einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung unternommen. Allerdings reicht dieser bei den meisten Hunden nicht aus. Denn vor allem die Basis im Darm muss stimmen. Sind ausreichend gute Darmbakterien vorhanden, können sie ungebetene Gäste in Schach halten. Deshalb empfehlen ganzheitliche Tierärzte und Tierheilpraktiker eine regelmäßige Unterstützung mit Pro- und Präbiotika. Spezielle Darmpulver wie DarmKraft enthalten beides. Probiotika können sich im Darm deines Hundes ansiedeln und hier das Immunsystem auf natürliche Weise unterstützen. Präbiotika dienen den Darmbewohnern als Nahrungsgrundlage und halten sie somit bei Laune. Schließlich müssen sich die Darmbakterien in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen. Einzeller wie Giardien hingegen profitieren nicht von den enthaltenen Probiotika. Sie bevorzugen Stärke und Glucose.
Auch Hygienemaßnahmen wie das Einsammeln des Hundekots und das Reinigen des Innenbereichs leisten einen wichtigen Beitrag, eine Giardiose vorzubeugen. Denke hier unbedingt auch Wassernäpfe, Teppiche und Hundebetten. In den meisten Fällen genügt es:
- Böden und Teppiche zu saugen und zu putzen
- Kissen, Betten, Decken und Spielzeuge zu waschen
- Wasserschalen und Futternäpfe zu spülen
Bei einem hartnäckigen Befall mit Giardien kann auch der Einsatz eines Dampfreinigers sinnvoll sein.
Fazit
Giardien beim Hund sind keine Seltenheit. Bleiben die Parasiten über einen längeren Zeitraum unentdeckt, können sie großen Schaden anrichten. Deshalb solltest du bei entsprechenden Symptomen wie Durchfall, breiigem Kot oder Gewichtsabnahme einen Tierarzt aufsuchen und den Kot deines Hundes untersuchen lassen. Bei positiver Diagnose kannst du deinen Hund neben einer adäquaten Behandlung gegen Parasiten umfassenden unterstützen und dadurch auch eine erneute Ansteckung durch die Zysten vorbeugen. Neben der Hygiene und der passenden Ernährung spielt vor allem auch der Darm eine entscheidende Rolle.
Dein CURAPET-TEAM
Mein Tipp:
Laut Studien haben sehr viele Hunde Giardien, OHNE dass Symptome auftreten. Ein starkes Immunsystem & eine intakte Darmflora sind die wichtigste Vorsorge für deinen Liebling. Daher ist es sinnvoll, nach einem Giardienbefall das Immunsystem & die Darmflora zu stärken.
Du hast noch Fragen? Schreibe mir gerne eine E-Mail:
Verena
zertifizierte Hunde-Ernährungsberaterin